Knapper Kampf um die WM-Spitze
Nach dem turbulenten Wochenende von Monza folgt für die Superbike-WM-Asse am Wochenende in Donington Park gleich der nächste Schlagabtausch. Die 4,023 Kilometer lange und technisch schwierige Traditionspiste in Leicestershire wurde 2011 in einigen Bereichen renoviert, ebenso ein Teil der altehrwürdigen Boxenanlage. Im Gegensatz zum Vorjahr, als man schon Ende März bei kühlem Wetter in Donington fuhr, sind die klimatischen Vorzeichen diesmal deutlich besser.
Weltmeister Carlos Checa (Ducati Althea) und den momentanen WM-Leader Max Biaggi (Aprilia) trennen in der Zwischenwertung nach sieben Rennen nur zwei Punkte. Auch dahinter ist es sehr eng. Monza-Sieger Tom Sykes (Kawasaki) folgt mit einem Abstand von sechs Zählern. Checas Wünsche sind bescheiden: „Ich hätte gerne zwei Rennen bei normalen Verhältnissen und über die volle Distanz." Honda-Pilot Jonathan Rea hat in Donington ebenfalls einiges vor. Die Honda war zwar in Monza im Nachteil, was den Topspeed betrifft, Donington Park sollte aber vor allem dem perfekten Handling des Fireblade-Paketes in die Karten spielen. Rea liegt in der WM-Tabelle mit 27,5 Punkten Rückstand auf P5.
Auch die BMW-Stars wollen in Donington ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Leon Haslam wohnt nur wenige Kilometer von der Anlage entfernt in Derby, kennt Donington wie seine Westentasche. Der 28 Jahre alte Brite hat bereits drei Podiumsplätze 2012 auf seinem Konto, ein Sieg fehlt aber auch ihm, genauso wie seinem Teamkollegen Marco Melandri. „Ich fahre sehr gern in Donington. 2011 hatten wir es nicht leicht. In Lauf 2 wäre ich fast schwer gestürzt, die Bedingungen waren schwer", erinnert sich Haslam. „Ich denke, dass ich mich in diesem Jahr mit den Fortschritten, die wir gemacht haben, auf mein Heimspiel freuen kann. Wir müssen abwarten, wie das Wetter wird, aber hoffentlich ist es wärmer als 2011."
Melandri und Haslam kommen auf den WM-Rängen 4 und 6 nach Donington Park. Der Italiener hat gute Erinnerungen an Donington, konnte er sich doch 2011 die Laufsiege mit Carlos Checa teilen. Haslam fuhr beide Mal nach starker Leistung und einiger Führungsrunden auf Rang 4. Die britischen Fans sollten überhaupt voll auf ihre Kosten kommen, liegen mit Sykes, Rea, Haslam und Laverty gleich vier ihrer Asse unter den Top-8 der Zwischenwertung.
Aus der Ducati-Armada sollte neben Checa aber auch der französische Effenbert-Pilot Sylvain Guintoli zu beachten sein, der in Donington bereits zusätzliche Erfahrung aus der britischen Meisterschaft aufzuweisen hat. Sein Teamkollege „Kuba" Smrz wetzte im Vorjahr als Zweiter auf das Podium. Bei Kawasaki ist noch eine Entscheidung ausständig: Der nach dem Imola-Test schwerverletzte Spanier Joan Lascorz soll ab Donington durch den jungen Franzosen Loris Baz ersetzt werden. Die offizielle Bestätigung der Teamleitung fehlt dazu aber noch.
